Atemlos

.... durch die Stadt. 

Nein, ich bin nicht Helene Fischer. Sie düst ja durch die Nacht. Ich sitze gerade in einem Restaurant in New York. 

Gourmet

8 Gänge

... da fällt es mir plötzlich auf. 

Das Tempo

Genau: Das Tempo


(bitte liebe Leser..... schnell lesen...schnell)


Die Kellnerin: 

Statt die Gänge 

genüsslich zelebrierend 

aufzutragen.... 


zack, zack, zack.....

zack

zack

zack

zack

zack


Rechnung.


So schnell hat sich mein Portmonnaie noch nie in einem Restaurant flachgelegt.

Draussen:

Die Menschen gehen nicht,

sie traben,

hasten.

In alle Himmelsrichtungen,

den Becher in der Hand,

und wenn sie nicht trinken,

sprechen sie laut über die

persönlichsten Dinge ins Phone.

Nun, wie soll ich, LAND-EI, diese Pace von Big Apple überleben? 


Antwort: Mitgehen.... im Tempo mitgehen.


Am Flughafen stand auf einem Plakat: 


„The city that never sleeps

 but always dreams!“



Schnell durchscrolle ich die Online-Angebote.

2’900 Aktivitäten!!

Wouww. 


Ein „Muss“ gleich neben meinem Hotel

der neue „High-Line Park“.

Treppe hochhüpfen.

Dann in luftiger Höhe.

Der neue Trendort.


Alte Hochbahngeleise 

in eine Rekreationsfläche verwandelt.

Chillen.

People Watch.

Sünnele.

Aber nur wenige tun das.

Die andern strammen Schrittes, 

Jogger.

Touristen.

 Schesenwagen.


Weiter weiter....

Oh, rechts Streetart !

How cool.



Ein Künstler am einem Werk.


Gegen Ende des Parks:

Was ist denn das?

Eine glänzende

Wahnsinns-Kupfer-Architektur-Vase?

Kann offenbar bestiegen werden. 

(Rechtzeitige Online-Reservierung !)

Es ist das brandneue (1 Monat alte)  „Vessel“

Vessel ist nur der Projektname.

Man hatte keine Idee oder keine Zeit zur offiziellen Benamsung.


(Der Volksmund ist schneller: 

„Döner Kebab“)



Hunger meldet sich. 

Deshalb rasch zu Chelsea Market.

Multikulti Esshallen für alle.

Da, wo die frischen  Nudeln langgezogen werden.



Innehalten.

in der Rösterei nebenan.

Kaffeeduft  lockt.

Nase verführen lassen.

Aber jetzt los.

Ich brauche noch ein Abendkleid.


Macys, das grösste Warenhaus der Welt !


„Taaaaxi !!

34 Sth please“.

Nostalgische Holzrolltreppen.

6. Stock.

Glitzer, Glitzer.

Huuuch, mein Traum !!


Schwarz & Gold

wie die Königin von Saba

(Natürlich ohne mich als Inhalt)


Ich kaufe.

Blitzentscheid.

Kehre glückseelig zurück.

Güldene Träume!


Ich wache auf.... zu früh, zu früh.

Jet Lag.


Ich werfe mich ins Internet.

Kultur?

Billette:

Whitney Museum.

Ätsch... Tickets ausverkauft.

Andere waren schneller.

Alternative: Brooklyn Museum.

Frida Kalo Sonderausstellung.

Ätsch .... auch ausverkauft.

Andere waren schneller.


Dann eben eine „bunte“ Tour buchen

(Ich sag noch nicht was).


Aber: Ich war schneller als die andern.

Nach einem Cappuchino.


OHO Spaziergang durch SOHO.

Trendiges für Trendige.

Gurt nach Mass.

Nächster Laden.

Witzigste Umkleidekabine aller Zeiten Sand am Boden inbegriffen.

Von Geschäft zu Geschäft.


Von Muttertagsspezialangebot

zu Abgefahrenem zu Vinitagesmart.


Langsam knicke ich.

Wie Wunder.

Da die Oase:

LADURÉE


Eine einmalige Zeitinsel für Zeitlose.

Man spricht Französisch und das

laaaangsam!

„Mais oui volontier Madame!“

Kuschelplüsch.

Regenbogen-Maccarons

und 

ich glaubs nicht:

Ein lauschiger Innenhof mit Garten. Mitte April in rosa Tüll der japanischen Kirschbäume gehüllt.

Ruhe... Ruhe....Ruhe.

Herrliche Ruhe

Diese verlangt nach Sünde.

Rosa Sünde.

Gestärkt 

für die Party im Moxy.

Die heisseste und neuste Rooftopbar in NY.


Bedienung

Tattoos, Blumenkleid und Bein im Netz

dazu derbes Leder mit Perlenbesatz.

Her mit den edlen Kelchen


Ich trete ans Fenster auf dem Roof.

Oppulenter Samt hüllt sich in Rubin.


Das Empire reckt seine Lichterspitze.

Blinkend.

blinkend.

rastlos blinkend.

Black tie .... what an evening...

danke dem Geburtstagskind 

für die 

stilvolle und

grosszügige Einladung


Das Sputnik-Stroboskop 

wirft sich in glamousöses Lila.


Dreht und dreht... 

dreht schnell und 

schneller.... 


Versprühend:

Tausend Lichterflocken.

Auf das Parkett, 

Auf meine Haut.

Ich hebe ab. 

Wir alle heben ab.


Im Rhythmus der Musik.

Der Beat ... 

der Beat

Komm,Helene

Komm, komm Helene !


Rocken wir den Floor.

Düsen wir im Sauseschritt.


Atemlos durch die Nacht.


Über die Stadt,

die never sleeps but always dreams.


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Kommentare: 4
  • #1

    Cornelia (Donnerstag, 16 Mai 2019 15:08)

    ... schon atemlos vom Runterscrollen ... :-D
    Lieben Dank für den schnellen NY-Ausflug mit dem tollen Abschlussbild.
    Liebe Grüsse!

  • #2

    Irmgard (Donnerstag, 16 Mai 2019 15:15)

    Wie immer super Fotos und pfiffige Texte. Du hast mein latentes Interesse an NYC zu einem sehnsuchtsvollen Interesse verwandelt. Ich war schon seit ca. 10 Jahren nicht mehr dort... Genial wie Du auch das Nachtleben geniessen kannst und so lebendig und frei wirkst. So ist es recht! : ).
    Ich habe schon Vorfreude auf weitere Nachrichten....

  • #3

    Hansueli (Donnerstag, 16 Mai 2019 17:46)

    Big Apple ist und bleibt seit meinem ersten Besuch im Sommer 1963 die heisseste Stadt auf der Welt. Und jedes Jahr zwei bis dreimal hineintauchen oder hinauf steigen ist und bleibt ein Teil des erstrebenswerten Lebens.

  • #4

    Albert Müller (Samstag, 18 Mai 2019 20:38)

    Für einen Gersauer "unwahrscheinlich" und Franziska -"atemlos durch die Nacht"...